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Pressebericht Gäubote zum Weihnachtssingen auf dem Herrenberger Marktplatz

Glockengeläut beschließt den Massenchor
Herrenberg: Gestern Abend zum 54. Mal Weihnachtssingen auf dem Marktplatz - mit Feuerzangenbowle

Ganz langsam senkt sich die Nacht auf den Herrenberger Marktplatz herab. Ein Tag, der eigentlich kein Wintertag sein konnte, kein vierter Advent, endet: Die Sonne strahlt noch, der Blick aufs Thermometer vermutet den Spätsommer, es ist mild - und so wie die Sonne sinkt, beginnen die Chöre auf dem Marktplatz ihr Weihnachtssingen.

GB-Text: THOMAS MORAWITZKY / GB-Foto: Vecsey

Der Himmel leuchtet wie dunkelblaues Glas zwischen den Giebeln der Fachwerkhäuser hervor, die Lichterketten der Dächer zacken ihn, ein Christbaum ragt vor dem Rathaus auf, auch um ihn liegen leuchtende Ketten. Und der Platz selbst ist voller Menschen.
Es ist das 54. Weihnachtssingen auf diesem Platz. Wie in jedem Jahr haben sich viele Chöre aus Herrenbergs Nachbarschaft zusammengefunden, um feierlich die nahe Weihnacht zu besingen. Der Gesangverein Eintracht Haslach ist mit dabei, der Liederkranz Deckenpfronn, der Gesangverein Oberjesingen, die Chöre aus Affstätt, Mönchberg, Kayh, Rohrau und Nufringen. Der Liederkranz Herrenberg singt mit gut 100 Stimmen" alle Chöre gemeinsam haben, das schätzt Günther Bsonek, der zum Liederkranz gehört, rund 350 Sänger auf den Platz gestellt - dem Rathaus gegenüber, vor die Leinwand, die eine Fassade überspannt und auf der später am Abend dann Die Feuerzangenbowle"" flackern wird, der legendäre Film mit Heinz Rühmann, in Herrenberg eine lange ausgesetzte Weihnachtstradition."""

Im Wechsel

Wie in jedem Jahr singen die gemischten und die Männerchöre im Wechsel auf dem Marktplatz. Sergej Riasanow dirigiert die dunkel gewandeten Herren, die auf der rechten Seite der Chorbühne ein gutes Viertel aller Sänger einnehmen Astrid Beuth dirigiert den Zusammenklang von Männer- und Frauenstimmen. Sie steht auf einem kleinen Podest vor der großen Schar der Sänger, Tannenzweige schmücken es. Und zart beginnt der gemischte Chor zu singen. "
Die Weihnachtslieder wechseln, die Stimmen auch - die Männerchöre singen: Zündet die Lichter der Liebe an zur Weihnachtszeit"", sie bauen ein leises, sanftes ""Stille Nacht"" in einen bewegteren Kanon ein"""" die gemischten Chöre antworten ihnen. Wie viele Menschen auf dem Herrenberger Marktplatz stehen, andächtig lauschen, das lässt sich kaum schätzen - ältere, junge, Kinder, die auf den Schultern ihrer Eltern sitzen. Menschen, die ganz zuletzt einstimmen, als die Chöre O du fröhliche"" anstimmen, das Lied, das in jedem Jahr das Weihnachtssingen beschließt. Auch jene, die hinter den Ständen stehen, an denen Bratwurst verkauft wird, Glühwein, Fruchtpunsch, Feuerzangebowle, summen mit."""
Der Gesang geht über ins Läuten der Stiftskirche. Und eine halbe Stunde später gibt es die Feuerzangenbowle auf ganz andere Art, wobei manch einer sein Glas mit dem süßen, prozentigen Getränk sicher noch in Händen hält, als Heinz Rühmann schließlich auf der Leinwand erscheint. Zum ersten Mal seit acht Jahren flimmert die Ufa-Produktion von 1944 wieder vor dem Rathaus - geliebte Kindheitserinnerung für viele, weihnachtlicher Kult. Der Herrenberger Liederkranz und eine Anzahl von Sponsoren aus dem Geschäftsleben der Stadt machten es möglich - und eine sehr große Anzahl Herrenberger Bürger, die eben noch lauschte und sang, bleibt und schaut nun zu, wie Rühmann alias Johannes Pfeiffer auf die Schulbank und in die Kindheit zurückkehrt. Dunkel ist es längst, der Weihnachtsbaum schimmert und von den Tassen steigt Dampf auf - dazu braucht es keine Minusgrade.

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