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Was mir wellat!
Wer bei uns wichtig isch!
Was grad immer so passiert!
Wie mir uns verhalta missat!



Pressebericht Gäubote zum Jubiläumskonzert

Hier ist das Singen reine Herrensache
Deckenpfronn:
Der Liederkranz feiert seinen 170. Geburtstag mit einem großen Konzert "
Durch König Fußball ließen sich die Deckenpfronner nicht davon abhalten, mit ihrem Liederkranz dieses Jubiläum zum 170. Geburtstag zu begehen. Festlich gekleidet, reservierten einige früh Plätze für Freunde und Verwandte - zu Recht. Es blieb kaum ein Platz in der Halle unbesetzt.
Petra Gieseler
In Deckenpfronn ist die Welt in Ordnung: Die Frauen gehen aufs Feld oder sind mit Küche und Wochenbett beschäftigt, die Männer gehen in die Singstunde. Nicht, dass die Herren der Schöpfung etwas dagegen hätten, die Frauen haben eben keine Zeit dazu. Also bleibt man notgedrungen an den Donnerstagabenden unter sich. Und was sich einmal bewährt hat, das sollte man nicht ändern. So ist der Liederkranz heute noch Männersache""." "
Zwischen der Gründung des Liederkranzes am 21. November 1844 durch den Provisor Schöllhammer bis zu diesem festlichen Abend in der Gemeindehalle liegen 170 Jahre. Den Werdegang des ""Stammchores"" haben die Mitglieder anschaulich in ihrer Ausstellung dargestellt. So kann die Bühnenkleidung der Sänger aus unterschiedlichen Epochen bewundert werden. Ein schwarzer, handgefertigter Gehrock mit wunderschönem doppeltem Kragen ist zu sehen. Er stammt aus der Firma ""Herm. Feucht, Nagold"" und lässt nur ahnen, wie viele geübte, von Hand ausgeführte Nadelstiche notwendig waren."
Die Bilder vergangener Jahre, die einen Teil der Halle zieren, zeugen von Gemeinschaft, viel Spaß und: Frauen und Kinder, die als Gäste und Helfer bei Fasnetsfesten oder Familienabenden gerne gesehen waren. Polierte Pokale stehen aufgereiht auf einem Podest. Wertvolle, alte Festschriften befinden sich in einer Vitrine, Notenblätter fügen sich in das Gesamtbild ein, das die Vereinsmitglieder über die Jahre von ihrem Hobby zeichnen.
Keine Nachwuchsprobleme "
""Ein Dirigent - Zwei Chöre - Viele Geschichten"" so lautet die Überschrift auf Programm und Eintrittskarte. Der Deckenpfronner Liederkranz hat keine Schwierigkeiten, neue, junge und stimmgewaltige Männer für sich zu gewinnen. Gibt es doch außer dem Stammchor seit acht Jahren den ""CHORact"". Aus einer Projektarbeit, seiner Zeit als Versuchsballon gestartet, ist ""CHORact"" eine gelungene Symbiose aus Alt- und Neu-Deckenpfronnern. ""Der Chor ist der Anschluss ans Gemeindeleben"", sagt der Vorsitzende Uwe Schnick. Wer als ""Reingschmeckter"" dazugehören möchte und singen kann, für den ist der Liederkranz die erste Adresse." "
So gibt es allenthalben auch mal ""AC/DC"" zu hören. Mit gewohntem Intro durch Bass- und E-Gitarre (Matthias Geis/Linda Roscher) durfte sich der Zuhörer aber dann kräftiger Männerstimmen erfreuen. Selbst vor Stücken von Queens ""Crazy little thing"" und Billy Joels ""The longest time"" machen die Deckenpfronner nicht halt. Till Lindemann von ""Ramstein"" hat seinen Song ""Engel"" bestimmt noch nicht in dieser Interpretation gehört - sollte er aber."
Schilder mit Jahreszahlen "
Ein Silcher-Klassiker deutschen Liedgutes ""Am Brunnen vor dem Tore"" diente nicht nur als Zugabe, sondern zog sich wie ein roter Faden durch die Sketche, die Liederkranz-Geschichte Revue passieren ließen. Drei reizende junge Damen trugen zum besseren Verständnis Schilder mit den Jahreszahlen am Bühnenrand entlang. Ob mit Kartoffelharke oder Aktentasche, die ""Männergespräche"" der Herren drehten sich immer nur um das eine: Donnerstags ist Singstunde - und da sind wir unter uns. Selbst im Jahrzehnt von Smartphone angekommen, treffen zwei Supermarkteinkäufer unsanft mit ihren Wägen aufeinander, finden dann aber rasch zum versöhnlichen Ton - wenn auch für den Neu-Deckenpfronner nicht sofort zu verstehen. Hin und wieder sind aber ""Gäste"" zur Unterstützung gerne gesehen: Das Handharmonika-Orchester mit Damen, Klavier (Alexander Sonderegger) und Schlagzeug (Heinz von Moisy), gaben als ""harmonisches Ganzes"" dem Abend eine besondere Note."
Mit Gänsehaut "
Vom ""Tessiner Volkslied"" bis Reinhard Mey - der Deckenpfronner Männergesang bot seinem Publikum einen mehr als abwechslungsreichen und klangvollen Abend. Bettina Fischer gestand, dass sie zuerst skeptisch war, als ihr Mann Ralph Süßer sie zu diesem Konzertabend bat. Als sie dann aber ""Gänsehautfeeling"" bekam, war sie sehr angenehm überrascht und freute sich auf die Fortsetzung des Konzertes nach der Pause. Sergej Riasanow überzeugte als musikalischer Leiter. Sein temperamentvoll-elegantes Dirigieren mit den charmanten Hinweisen, wann der gesamte Chor die Notenbücher aufschlagen und sich am Ende verbeugen möge, zeugte von einfühlsamen, aber gekonnten Führungsqualitäten. ""An Tagen wie diesen"", an denen das Publikum frenetisch applaudierte, möchte ""Mann"" als Mitglied des Deckenpfronner Liederkranzes die Bühne gar nicht mehr verlassen."""

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